Pädagogisches Konzept

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Das Wohl des Kindes

Das Wohl des Kindes hat bei uns immer erste Priorität. Es ist unsere wichtigste Aufgabe für das Kind in der Kita eine Atmosphäre der Anregung, der Geborgenheit und des Wohlbefindens zu schaffen. Nur so erhält das Kind die nötige Sicherheit, sich offen mit dem Erlebten und dem Lernen und Handeln sowie den sozialen Anforderungen auseinander zu setzen. Jedes Kind ist individuell, dies zeigt sich in der spezifischen Persönlichkeit wie auch in der körperlichen sowie geistigen Entwicklung. Anhand von schriftlichen Beobachtungen und deren Analysen, können wir feststellen, wo das Kind in seiner Entwicklung steht. In der Krippe Koalabär begleiten und betreuen wir die Kinder im Gruppenleben wie auch einzeln. Dabei gehen wir auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes ein, sei dies in einer Aktivität, beim Erzählen von Geschichten oder in den alltäglichen Tätigkeiten. In der täglichen Arbeit ist es uns wichtig, jedes Kind so anzunehmen wie es ist. Seine Individualität zu respektieren und dies im Rahmen des Gruppenkontextes umzusetzen. Wir möchten die Interessen der Kinder aufnehmen und ihnen Raum bieten diesen nachzugehen.

Pädagogische Ziele und Betreuungsgrundsätze / Leitgedanken

  • Ausgeglichener Alltag mit Aktivitäten im Freien und Spielangeboten in der Kinderkrippe.
  • Vorbereitetes Angebot an Aktivitäten entsprechend der Jahreszeiten oder passend zu einem Thema.
  • Selbständigkeit und Eigeninitiative des Kindes unterstützen.
  • Förderung der Kreativität.
  • Auf den individuellen Stand der Persönlichkeit jedes einzelnen Kindes eingehen.
  • Fördern der Sprache und der intellektuellen Fähigkeiten.
  • Fördern der Fein- und Grobmotorik.
  • Einzelförderung: z.B. Umgang mit Scheren und Farbstift.
  • Klare Tagesstruktur (Ritual) soll dem Kind Sicherheit und Wohlbefinden vermitteln.
  • Das Kind soll sich in der Kinderkrippe wohlfühlen und mit positiven Erlebnissen nach Hause gehen können.
  • Teilnahme an Aktivitäten ist für das Kind freiwillig. Falls wirklich kein Interesse da ist, darf es nach seinen Ideen freispielen.
  • Das Kind soll seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben können.
  • Das Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit und hat das Recht in seiner Eigenart wahrgenommen zu werden.
  • Das Kind ist ein Prozess des WERDENS. Um möglichst viel von seinem Potential zu entfalten, braucht es eine Vielfalt an Erfahrungsmöglichkeiten.
  • Das Kind kommt aus einem geschützten Rahmen (Familie) in eine größere Gemeinschaft (Kinderkrippe). Es wird konfrontiert mit einer Fülle an neuen Erfahrungen und muss damit umzugehen lernen.

Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit

In den ersten Lebensjahren legt das Kind das Fundament für seine gesunde Entwicklung:

  • Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit steht das Kind.
  • Besonders in den ersten 3 Jahren setzen wir den Schwerpunkt des Tagesablaufes auf das Freispiel, welches den Kindern ermöglicht Freundschaften zu entfalten und zu pflegen, sowie das Gruppengefühl zu stärken.
  • Wir arbeiten Stärke orientiert und nach dem situationsorientierten Ansatz.
  • Das Erlebnis ist bei uns wichtiger als das Ergebnis.
  • Den Bedürfnissen entsprechend bieten wir den Kindern gezielte Aktivitäten an, durch welche die Entwicklung des Kindes, seine Neugierde, sein Interesse, seine Lern- und Spielfähigkeit und sein Selbstvertrauen gestärkt werden.
  • Wir sehen es als eine gute, wertvolle Erfahrung für die Kinder, bereits im Kleinkindalter das gemeinsame Spiel kennen zu lernen als auch das soziale Verständnis zu fördern bzw. zu erweitern.

Die Eltern und Betreuerinnen begleiten das Kind in seinem Entwicklungsprozess und nehmen seine Gefühle wie Abschiedsschmerz, Verunsicherung und Neugierde war, akzeptieren sie und geben dem Kind Raum und Zeit sie auszuleben. So kann dem Kind die Bewältigung der neuen Situation zugetraut werden als wichtigen Schritt in seiner Entwicklung. Das kennen lernen der Gruppenregeln und der gleichbleibende Tagesablauf bietet den Kindern zusätzliche Orientierung und Sicherheit. Gleichzeitig entsteht durch das Spielen mit den Betreuerinnen und den anderen Kindern Vertrauen.

Wir geben dem Kind Raum, Möglichkeiten zu erfahren, um seinen Platz in der Gruppe zu finden. Um eigene Erfahrungen zu sammeln, brauchen sie genug Zeit. Das Spielen und Erleben mit anderen Kindern fördern die Fähigkeit, mit eigenen Interessen umzugehen und dafür einzutreten. Das bedeutet für uns, zwischen den von uns benannten Grenzen, den Kindern Freiräume zu schaffen, um die Übernahme von Verantwortung zu erproben.

Räumlichkeiten

Die hellen Räumlichkeiten wurden nach den Bedürfnissen der Kinder in zwei grossen Gruppenräume aufgeteilt und kinderfreundlich dekoriert. Dazu gibt es ein zusätzlicher Ruhe- bzw. Schlafbereich. In den Räumen befindet sich der Bauecke, Puppenecke, Kletterecke, Kreative Ecken sowie eine Kuschelecke, bei denen sich die Kinder frei entfalten können. Der separate Essbereich wird zugleich auch als Spiel- und Bastelbereich benutzt. Ebenfalls haben wir einen direkten Zugang zum Krippengarten. Für die Babys haben wir ein separates Spielecken.

Zusammenleben unter Kinder

Das Kind erlebt einen Teil seines Alltages in der Kita zusammen mit anderen Kindern. Dieses Miteinander bietet verschiedenste Möglichkeiten den Umgang und das Zusammenleben zu erleben und einzuüben. Wir bieten spezielle Begleitung bei schwierigen Gruppenprozessen, damit Unterschiedlichkeiten und Auseinandersetzungen als Chance genutzt und Ausgrenzungen verhindert werden. Individualität und soziales Verhalten in der Gruppe fördern wir gleichermaßen.

Konflikte

Konflikte ausleben heißt, die Persönlichkeit der Kinder zu stärken. Wir geben ihnen Hilfestellung, sich auseinander zusetzten zu stellen und sie ohne Gewalt zu lösen. Wichtig dabei ist, dass die Betreuerinnen diesem nicht vorgreifen. Anderseits sind sie präsent und merken, wann ein Kind Hilfe braucht. Zum Beispiel Gefühle und Wünsche für das Kind verbalisieren und dadurch verdeutlichen. Sowie zeigen, dass es sich manchmal laut und klar äußern muss, um sich abzugrenzen. Damit das Kind sich im sozialen Bereich gesund entwickeln kann, muss seine Entscheidungsfähigkeit gefördert werden. Bei uns bekommen die Kinder die Freiheit mit zu entscheiden und mit zu bestimmen. Es lernt mit Konfliktsituationen umzugehen, aber auch seinen Emotionen freien Lauf zu lassen. Erst dann kann das Kind das Gegenüber verstehen lernen. Es spürt, dass jeder von uns anders ist und seine eigene Persönlichkeit hat. Dabei lernen sie sich zu respektieren und akzeptieren. Diese Prozesse werden von uns intensiv und professionell begleitet und gefördert.

Unterstützung in der Selbständigkeit

Dabei möchten wir auf das Kind eingehen und ihm die Möglichkeiten geben sich nach seinen Fähigkeiten, Interessen und Begabungen zu entwickeln. Wir unterstützen seinen Willen zur Selbständigkeit und leiten das Kind zur Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme an und geben ihm Hilfestellung, sich in der Gruppe zu integrieren.

Bedürfnisse und Interessen der Kinder

Wir nehmen die Bedürfnisse und Interessen der Kinder ernst und sind darauf bedacht, diese in die Tagesplanung miteinzubeziehen. Die Kinder werden begleitet und entwicklungsangemessen gefördert. Spielen und Lernen sind nicht zu unterscheiden - das eine geschieht im anderen.

Das Freispiel

Spielen ist für das Kind weit mehr als Zeitvertreib. Das Freispiel ist das wichtigste Spiel für das Kind. Bei uns in der Kita Koalabär sollen die Kinder Raum und Zeit haben, den individuellen Bedürfnissen nachgehen zu können. Die Betreuerin hält sich bewusst aus dem Spiel, wenn sie nicht gebraucht wird und gibt den Kindern diesen Raum. Oft achtet sie aber darauf, dass entstandene Spielsituationen nicht durch andere Kinder gestört oder unterbrochen werden. Im Freispiel entwickeln die Kinder Eigeninitiative und vertiefen sich in selbstgewählte Spiele.

Die Kinder schließen sich im Freispiel zusammen und entwickeln gemeinsame Spielideen. Das Freispiel spielt eine wichtige Rolle in unserem Tagesablauf. Die Kinder dürfen durch „nichts“ tun oder einfach nur herumstehen oder zusehen, dies mit allen Sinnen aufnehmen. Spielen ist ein elementares Bedürfnis und unentbehrlich für die Entwicklung der Persönlichkeit.

Dem freien Spiel sind die Beschäftigungen von Kindern zugeordnet, die nicht durch ein bestimmtes Programm oder durch Aufforderungen von Erwachsenen in Gang gesetzt werden. Sie verarbeiten in dieser Art des Spielens ihre Erlebnisse, Eindrücke, Ängste und Alltagssituationen. Freies Spiel bedeutet auch, dass das Kind sich selber ein Spielthema auswählen kann, also seinen Vergnügungen und somit auch seinen seelischen Bedürfnissen darin folgen kann. Sie üben das soziale Zusammensein, knüpfen Freundschaften und lernen Konflikte auszutragen. Die Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf und werden für die Zusammenhänge zwischen Sprache und Bewegung sensibilisiert. Im Freispiel können die Kinder experimentieren und ihre Wirkungen vom eigenen Handeln erforschen. Durch ständiges Wiederholen prägen sich Handgriffe besser ein und Dinge die vor einem halben Jahr noch nicht geklappt haben, stellen auf einmal kein Problem mehr dar, hierbei lernen die Kleinen oft von den Großen. Die Freispielphase bietet außerdem eine gute Möglichkeit, die ganze Gruppe oder auch einzelne Kinder gezielt zu beobachten. Man erkennt Gruppenstrukturen, Außenseiter kristallisieren sich eher heraus als im angeleiteten Spiel.

Die Interessen der Kinder werden ebenfalls erkannt, sodass man diese auch aufgreifen und als Thema mit der Gesamtgruppe aufnehmen kann. Uns Erzieherinnen liefert dieses selbstbestimmte Spiel nicht nur wertvolle Informationen über die Interessen der Kinder, sondern hilft uns auch einmal mehr zu erkennen, was die Kinder zur Unterstützung ihrer Bildungsprozesse benötigen und worin ihre Lieblingsbeschäftigungen sind. Die Sprachförderung wird mit der Lieblingsbeschäftigung wie zum Beispiel ‚köchele, verkäuferle‘ verbunden und darauf aufgebaut. Auch müssen die Erzieherinnen sich auf die Kinder einstellen können, die zwar gerne spielen möchten aber keine Ahnung haben, wie sie es anfangen sollen. Somit besteht also die Aufgabe darin, den Spielbereich so interessant zu gestalten, dass die Kinder einen Anreiz zum Spielen bekommen. Dies beinhaltet eine Einteilung in verschiedene Spielbereiche, wie Puppen und Bauecke, Mal- und Basteltisch sowie altersentsprechende Spielmaterialien.

Natur und Umwelt, Aussenräume erfahren

Die Natur bringen wir den Kindern näher, indem wir mindestens einmal am Tag draußen spielen oder Spaziergänge machen. Auch der Aufenthalt im Wald sollte den Kindern einmal in der Woche Freude bereiten. Wir führen gezielt mit den Kindern ab 2 Jahren das Waldprojekt von März bis November durch. Das thematisieren von unserem Planeten sowie auch die Jahreszeiten sollten den Kindern spielerisch vermittelt werden, damit sie der Natur ebenfalls Wertschätzung entgegenbringen.

Das Waldprojekt

Die Aufgabe der Erzieherinnen besteht unter anderem darin, ein beobachtendes und nicht ein wertendes Instrument zu sein. Wir sind Zeugen beim alltäglichen Lernen der Kinder und nicht Richter. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder in ihrem täglichen Tun zu begleiten und ihnen zu zeigen, dass man für sie da ist. Den Kindern geben wir dafür den Raum, die Zeit und die Aufmerksamkeit, die sie brauchen. In der Natur finden Kinder viele wertvolle Entdeckungs- und Erfahrungsräume, die mit ihren vielfältigen Reizen, die Sinne, die Körperwahrnehmung und den Verstand anregen. Mit dem Wunsch der Kinder, ihre Erlebnisse zu ordnen und zu verstehen, wird aktives und dynamisches Lernen in dieser für sie begreifbaren Welt möglich. In diesem Sinne kann die Natur, den Kindern aber auch uns Erwachsenen ein eindrucksvolles Entdecken und Wahrnehmen des Lebens sein. Außerdem kann die natürliche Umgebung, wie beispielsweise ein Baum oder eine Hecke, die im Spiel erlebt und erforscht wird, den Kindern ein besonderes Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Entwicklung im Wald ist ein wichtiger Faktor der gesamten Entwicklung des Kindes. Der Wald bietet den Kindern alles, was für eine gesunde Entwicklung notwendig ist. Die Möglichkeit sich im Wald motorisch zu betätigen und zu experimentieren gibt den Kindern eine Plattform sich intensiv zu entwickeln. Motorisch geschickte Kinder sind selbstbewusster und das logische Denken wird gefördert. Die Bewegung im unebenen Wald fördert die Bildung von Synopsen und steigert die Intelligenz.

Zeit und Musse muss auch Platz haben

Kinder werden im Wald nicht gehetzt und verplant. Sie dürfen ‚trödeln’, stehen bleiben, schauen, Tiere beobachten. Die Kinder orientieren sich an den Fixpunkten wie gemeinsames Singen, Essen, zusammenpacken und lernen sich zu diesen Begebenheiten einzuordnen.

Stärkung der Gesundheit

Im Wald kann der natürliche Bewegungsdrang der Kinder ausgelebt werden, was für die Gesundheit wichtig ist, wie z.B.:

  • Vorbeugung gegen Haltungsschäden
  • Förderung der Koordination
  • Stärkung des Kraft- und Gleichgewichts
  • Sinnes- und Raumwahrnehmung
  • Förderung von Grob- und Feinmotorik
  • Stärkung des Immunsystems

Geführte Aktivitäten

Geführte Aktivitäten sind geplante und vorbereitete Tätigkeiten. Sie orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder, wecken deren Neugierde, Freude und Lust am Lernen und bieten dem Entwicklungsstand entsprechend Anregung und Herausforderung. Eine geführte Aktivität hat ein Lernziel aus einem der folgenden Lernbereiche:

Lernbereiche

Körperlicher Bereich

Lernziel: Durch das Wahrnehmen der Bewegung im Raum, Zeit und Kraft seinen Körper erfahren und erleben. Sich in an und durch Körper zunehmend orientieren und ein Körpergefühl aufbauen.

Methodische Schwerpunkte: Tanzen, Bewegungsspiele und Parcours, Balancieren, Fang und Ballspiel, Turnen, Rhythmik, Seilspiele etc.

Kreativer Bereich

Lernziel: Die Fantasie soll angeregt und gefördert werden.

Methodische Schwerpunkte: Malen, Zeichnen, Basteln und Werken, Musizieren, Rollen und Theaterspiel, Tanz, Erzählen und Erfinden, Wortspiele, arbeiten mit formbaren Materialien wie Ton, Knete, Salzteig, offenen Raum anbieten für kreative Aktivitäten aus eigenem Antrieb etc.

Kognitiver Bereich

Lernziel: Entwicklungsanreize bekommen für verschiedene Intellektuelle Bereiche wie Sprache, auditive und visuelle Wahrnehmung.

Methodische Schwerpunkte: Versli, Lieder, Tisch- und Gesellschaftsspiele wie Puzzle und Memory, didaktische Zeichnen (nachzeichnen) sich gegenseitig Geschichten erzählen, Bildbetrachtungen etc.

Sozialer Bereich

Lernziel: Entwickeln von Koordination, Toleranz und Mitgefühl. Üben miteinander aus zu kommen und einen Ausgleich finden zwischen dem Durchsetzen eigener Anliegen und dem Wahrnehmen von Bedürfnissen anderer Kinder.

Methodische Schwerpunkte: Kleingruppenaktivitäten, Regelspiele, Theater spielen, neue Spielorte einrichten, gemeinsames Essen etc.

Das Spielen in einer altersgemischten Gruppe bietet allen Kindern die Erfahrung von gegenseitiger Rücksichtnahme und Unterstützung.

Nicht nur Erwachsene können Kinder helfen, sondern auch Kinder untereinander helfen und solidarisieren sich: sei es beim an- und ausziehen oder beim Entwickeln verschiedener Spiele.

Individuelle Förderung

Wir achten jedes Kind in seiner Individualität mit seinen unterschiedlichen Ausprägungen von Begabungen und Fertigkeiten. Wir ermutigen Kinder dabei, über ihre bekannten Erfahrungen hinaus zu gehen, um neues zu erlernen und zu erproben. Wir respektieren dabei aber auch die Gefühle und die Grenze der einzelnen Kinder.

Entsprechend der kindlichen Entwicklung unterstützen wir das Lernen von Fertigkeiten und Fähigkeiten. Die Kinder erlangen aufgrund ihrer natürlichen Entwicklung eine gewisse Unabhängigkeit von den Erwachsenen und haben Freude am eigenen ausprobieren, zum Beispiel alleine auf die Toilette zu gehen, selber Essen und an- und ausziehen, Zähne putzen etc. Wir unterstützen sie dabei, es selber zu versuchen.

Respekt

Wir treten den Kindern mit Liebe, Respekt und Achtung gegenüber und vermitteln ihnen dies auch im Umgang untereinander.

Respekt vor Mensch, Tier und Natur

Den Mitmenschen wollen wir mit Respekt begegnen. Konflikte werden offen, aber respektvoll angesprochen und ausgetragen. Ein offener, ehrlicher Umgang mit Eltern, Kindern und Angestellten schafft eine Atmosphäre von gegenseitigem Vertrauen. Gegenüber Tier und Umwelt verhalten wir uns wertschätzend. Eine natürliche, liebevolle Beziehung zur Umwelt ist uns wichtig. Sie ist die Voraussetzung, dass wir als Erwachsene die Natur schützen und uns für sie einsetzen

Konfessionell neutral

Wir respektieren verschiedene Religionen und kulturelle Einflüsse. Wir sind konfessionell neutral und verzichten weitgehend auf religiöse Symbole. Jedoch setzen wir Akzente in Form von Dekorationen, religionsneutrale Bilderbuchgeschichten sowie Rituale zu jahreszeitenbezogenen Festen wie Weihnachten, Ostern und Geburtstagsfesten.

Rituale

Rituale sehen wir als wichtige Orientierungspunkte für die Kinder an. Rituale sind gerade im Zusammenhang mit der Eingewöhnungszeit, aber auch grundsätzlich im Alltag von großer Bedeutung. Aber was sind Rituale genau? Rituale sind wiederkehrende Handlungen, die bestimmten Regeln folgen. Sie können den Tagesablauf regeln und so für Gleichmäßigkeit und Ordnung sorgen. Sie sind ein wichtiges Mittel, um Vertrauen und Ordnung zu schaffen. Kinder erleben jeden Tag sehr viel neues, Erstaunliches und Unvorhergesehenes, das sie aufnehmen und verarbeiten müssen. Rituale dagegen sind vertraute Ruheinseln an denen sich Kinder festhalten können und die ihnen Sicherheit bieten. Unser Kita-Alltag ist geprägt von diversen Ritualen. Es beginnt am Morgen mit dem individuellen verabschieden der Eltern. Um 9.30 Uhr folgt der Morgenkreis mit unserem Begrüssungslied und dem Singkreis und dem anschließenden Znüni. Dies ermöglicht den Kindern einen gemeinsamen Start in den Tag und zeigt auf, wer alles da ist und lässt die Kinder dadurch das Gruppengefühl erleben. Nach dem Morgenkreisli findet der Übergang ins Morgenprogramm statt. Um 11.30 Uhr geht es am Esstisch weiter mit einem Mittagslied. Die Zähne putzen wird ebenfalls mit einem Lied begleitet. Die Kinder haben folgende Rituale wie zum Beispiel für die Mittagsruhe, den Geburtstag, die Weihnachtszeit oder mit Aufräumen nach dem Freispiel. Dies stärkt die Kindergruppe und gibt jedem Kind das Gefühl dazuzugehören. Es scheint uns jedoch wichtig, dass Rituale flexibel und anpassungsfähig bleiben. Es gilt die Rituale den Bedürfnissen der Kindergruppe anzupassen und nicht umgekehrt.

Bewegung und Ruhephasen

Bewegung gehört zu den elementaren Ausdrucksformen der Kinder. Sie kennzeichnen ihre Freude und Vitalität. Kinder rennen und springen, steigen und klettern, schaukeln und balancieren, wo immer sie dazu Gelegenheit haben. Bewegung und Spiel sind die dem Kind angemessene Form, sich mit der Umwelt auseinander zu setzen, auf sie einzuwirken und die Welt zu begreifen. Ruhe und Bewegung sind zwei Pole, die miteinander verbunden sind. Ohne Bewegung keine Ruhe und ohne Ruhe keine Bewegung.

Ruhephasen können vielfältig aussehen. Der Schlaf ist einer der wichtigsten Ruhephasen. Im Schlaf werden Erlebnisse der Wachphase verarbeitet. Säuglinge und kleinere Kinder haben einen individuellen Rhythmus. Das Schlafbedürfnis ist sehr unterschiedlich. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten die Kinder zur Ruhe zu führen. Mit geeigneten Geschichten, Ritualen, einer Traumreise oder einer bewusst gewählten Auszeit, in einer ruhigen Ecke, kann die nötige Ruhe herbeigeführt werden. Die Mittagszeit wird individuell je nach Bedürfnis des Kindes gestaltet. Die ältesten Kinder zum Beispiel, die nicht schlafen können oder mögen, ruhen sich im Siesta Ecken aus. Sie können Bilderbücher betrachten, ein Hörspiel anhören oder leise beruhigende Musik hören. Ruheecken oder Ruhezimmer, welche bewusst gestaltet sind, ermöglichen es den Kindern, das Bedürfnis nach Ruhe und Geborgenheit zu erfüllen. Eine bewusste Raumgestaltung und eine beobachtende Haltung sind für uns die Grundlagen zur Umsetzung.

Gesundheit und Körperpflege

Auch die Pflege ist ein wichtiger Bestandteil der Lebensweise. Diese möchten wir den Kindern auf eine respektvolle Art und Weise nahebringen. Während der alltäglichen Pflege lernt das Kind, seinen Körper bewusst wahrzunehmen. Die Erzieherinnen respektieren die Intimität des Kindes und nehmen sich während des Wickelns genügend Zeit, um auf das Bedürfnis des Kindes einzugehen.

Intimsphäre

Die Intimsphären und den Respekt der persönlichen Abgrenzung sind für uns wichtig. Kinder, welche alleine auf dem WC sein wollen, dürfen dies. Die Türe bleibt immer offen auch wenn das Kind begleitet wird. Der Wickeltisch ist so platziert, dass die Intimsphäre des zu wickelnden Kindes gewährleistet ist. Türen von den Gruppenräumen sind stets offen, außer es sei denn, dass Kinder in diesem Raum schlafen oder sich mindestens zwei erwachsene Personen mit den Kindern darin aufhalten. Für weitere konkrete Verhaltensregeln und Massnahmen weisen wir auf den Verhaltenskodex vom Verband Kibesuisse hin.

Ernährung

Wir legen großen Wert auf eine harmonische Gestaltung der Essenssituationen.
Es soll ein positives und angenehmes Erlebnis für alle sein. Es ist eine Zeit, wo die Gruppen zusammentreffen und Gespräche stattfinden. Dafür nehmen wir uns genügend Zeit. Für die größeren Kinder gestalten wir je nach Kita auch ein Kinder-Buffet mit kindergerechten Küchenutensilien, wo sie selbständig schöpfen und einschenken dürfen und somit entscheiden, was sie essen oder trinken möchten und was nicht. Das Ziel ist, dass sie ihre Entscheidungsfähigkeit entwickeln und Freude am Essen haben. Zwischendurch bekommen die Kinder die Möglichkeit, beim Kochen mitzuhelfen, um dabei auch die verschiedenen Lebensmittel kennen zu lernen.

Spezifische pädagogische Themen

Übergangsphasen: Bringen und Abholen bzw. Austritte
Im Kita-Alltag erleben die Kinder verschiedene Übergangsphasen:

  • Bringen und Abholen
  • zwischen freiem Spiel und Znüni
  • zwischen Znüni und Spaziergang
  • vom freien Spiel/Aufräumen zum Mittagessen
  • vom Zähneputzen zur Mittagsruhe
  • von der Mittagsruhe zum Spaziergang
  • vom Singkreis zu den Sequenzen

Diese Übergänge sind wichtige Punkte im Kita-Alltag und geben eine Tagesstruktur. Mit diesen wiederholten Erlebnissen ergibt sich ein Ritual und stärkt

das Gefühl der Gemeinschaft. Die Übergänge müssen sorgfältig durchdacht sein und den Bedürfnissen der Gruppe wie auch der einzelnen Kinder entsprechen. Sie sollen Geborgenheit und Schutz gewährleisten.
Die Erzieherinnen haben die Aufgabe die Übergangszeiten so zu strukturieren, dass alle Kinder sich in dieser Phase neu einfinden können. Umsetzung im Alltag Unterstützende Möglichkeiten sind z.B. der Gongschlag. Dieses akustische Zeichen sagt den Kindern, dass es Zeit ist aufzuräumen. Ein Teppich hilft einen runden Morgenkreis zu gestalten.

Bringen und Abholen

Damit das Kind sich wohl fühlen kann, schenken wir dem Bedürfnis des Kindes erste Priorität. Je nach seinem Rhythmus und Bedürfnis wird die richtige Ankunftszeit so eingeplant, dass das Kind sich angemessen von den Eltern verabschieden kann. Bei der Abholzeit legen wir Wert darauf, dass die Eltern das Kind beim Spiel erleben können, und es langsam aus dem Spiel herausholen können. Eltern werden gebeten, das Kind nicht zulange in der Kita warten zu lassen, speziell dann, wenn das Kind neu in der Kita ist oder Mühe hat sich von den anderen Kindern zu verabschieden.

Kindergartenkinder

In der Kinderkrippe Koalabär werden pro Tag 2-4 Kindergartenkinder betreut. Sie werden von einer Erwachsene Betreuungsperson, falls sie eine Hauptstraße überqueren müssen, begleitet bzw. wieder abgeholt. Falls ein Kind nicht die Hauptstraße überqueren muss, darf es alleine in die Kita kommen. Die Kindergartenkinder werden zum Schutz und aus Sicherheitsgründen nicht von den Praktikanten bzw. Lernende begleitet. Aufgrund der alters gemischten Gruppe, bieten wir für die Kindergartenkinder teilweise ein anderes Programm an. Sie dürfen an alltäglichen Alltagsämtli über den Mittag mithelfen. (Tisch putzen, Boden wischen, mithelfen beim Badputzen etc.) Zusätzlich haben die Kindergartenkinder die Möglichkeit spezifische Tischangebote im Freispiel (Basteln, Malen, Werken, Nähen etc.) anhand eines Monatsparcours zu machen. Das Mittagessen genießen die Kindergartenkinder zusammen mit einer Betreuerin in einem separaten Raum. So entstehen u.a. interessante Gespräche. In der Schulferienzeit kommen die Kindergartenkinder zum Teil am Morgen in die Kita. In dieser Zeit bieten wir spannende Programms für die Kinder an bzw. planen kindergerechte Ausflüge wie Roggenhausen, Vogelinseli in Aarau oder gehen in einen Tier Zoo.

Übergabe an die Eltern

Um die uns anvertrauten Kinder bestmöglich in ihrer Entwicklung zu unterstützen, ist ein regelmäßiger und offener, von gegenseitiger Wertschätzung geprägter Austausch mit den Eltern unerlässlich. Während den Abholphasen nehmen sich die Gruppenleiterinnen und Miterzieherinnen für die Eltern Zeit und teilen ihnen die Befindlichkeit des Kindes vom Tag mit. An unseren Infowänden ersehen die Eltern die aktuellen und wichtigen Mitteilungen.

Das Team

Wir gehen offen und ehrlich miteinander um und respektieren uns gegenseitig. Es herrscht ein entspanntes, freudiges Klima. Jeder übernimmt Eigenverantwortung und wir unterstützen uns gegenseitig. Wir nehmen unsere Vorbildfunktion gegenüber den Kindern wahr. Die individuellen Stärken unserer Mitarbeiter sind uns wichtig. Wir bieten faire Arbeitsbedingungen, legen Wert auf Weiterentwicklung. Durch Austausch im Team und Fortbildungen entwickeln wir unsere pädagogische Haltung. Die detaillierten Grundsätze sowie die konkrete Arbeitsweise werden unter Schwerpunkten der pädagogischen Arbeit und unter den spezifischen pädagogischen Themen genauer beschrieben und festgehalten. Alle Mitarbeitenden, Ausgebildete und Lernende gehören zum Team. Das Team übt eine tragende und motivierende Funktion aus, weil jedes Mitglied ernst genommen wird. Die Teamsitzungen sind strukturierte Fachrunden zur Planung und zur Auswertung der Aufgaben in der Kita. Nebst den Teamsitzungen werden Praxisanleitungssitzungen zur Förderung der Auszubildenden durchgeführt.

Zusammenarbeit mit den Eltern

Die Eltern sind primär die wichtigsten Bezugspersonen für das Kind. Die Kita als familienergänzende Einrichtung übernimmt eine zeitlich begrenzte Verantwortung. Das gegenseitige Vertrauen ist uns sehr wichtig. Elternkontakte sind uns ein wichtiges Anliegen. Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Eltern sind ein Vertrauensverhältnis und ein offenes Miteinander. Für das Wohlergehen des Kindes ist es wichtig, dass zwischen den Eltern und den Betreuungspersonen eine gute Zusammenarbeit besteht. Nur so können sich die Kinder, sowohl im Elternhaus als auch in der Kinderkrippe, wohlfühlen. Wir freuen uns am Interesse der Eltern am Kita-Alltag. Es werden regelmäßige Elterngespräche geführt. Ein Gespräch kann auf Wunsch der Eltern oder der Kita-Leitung vereinbart werden. Die Kita führt pro Kind im Jahr ein Standortgespräch mit den Eltern durch. Das Elterngespräch beruht auf einer individuellen Förderung aufgrund von gezielten Beobachtungen und Fallbesprechung. Die Kita-Leitung und das Fachpersonal nehmen eine beratende Funktion ein und unterstützen die Eltern beim Aufsuchen einer Fachstelle.

Eingewöhnung

Das grundlegende Ziel der Eingewöhnung besteht darin, während der Anwesenheit der Bezugsperson eine tragfähige Beziehung zwischen Fachkraft und Kind aufzubauen. Diese Beziehung soll bindungsähnliche Eigenschaften haben und dem Kind Sicherheit bieten. Das Gefühl der Sicherheit durch eine gute Beziehung zur Fachkraft ist die Grundlage für gelingend Bildungsprozesse in der Kita und einen gesunden Start des Kindes in seinem neuen Lebensabschnitt. Darüber hinaus soll das Kind selbstverständlich die Einrichtung mit all ihren Abläufen, Regeln, Ritualen aber auch ihren Menschen und Räumen in aller Ruhe kennen lernen. Für die Eltern bietet die Eingewöhnungszeit eine besondere Form des Einblicks in die Kita, was eine gute Grundlage für die folgende Erziehungs- und Bildungspartnerschaft legt. Die Eingewöhnung sollte in Begleitung eines Elternteils oder einer Bezugsperson stattfinden. Eine gute Eingewöhnung schafft beste Bedingungen für den Aufbau einer Vertrauensbeziehung zwischen Eltern, Kind und den Mitarbeitenden. Damit das Kind sich wohl fühlen kann, ist dem Kita-Team wichtig, dass die Eingewöhnung schrittweise erfolgt und während der Eingewöhnungszeit die Anwesenheitszeit des Kindes sowie die Abwesenheitszeit der Eltern langsam verlängert wird. Das Tempo der Eingewöhnung richtet sich individuell nach dem Rhythmus des Kindes. Im Durchschnitt dauert die Eingewöhnungsphase einen Monat. Während dieser Zeit muss mindestens ein Elternteil erreichbar sein. Wichtig ist, dass die Eltern in dieser Zeit oder unmittelbar danach keinen (Kurz-) Urlaub oder besondere Belastungssituationen (z.B. Umzug, Geburt eines Geschwisterkindes) planen.

Die Bezugsperson (die Eltern)

Die Eltern werden über die Bedeutung und den Ablauf der Eingewöhnung frühzeitig informiert. Idealerweise wird ihnen in schriftlicher Form die Wichtigkeit der Anwesenheit der Eltern deutlich dargelegt, ebenso wie der vorgesehene, detaillierte Ablauf – entsprechend der konzeptionellen Verankerung – und die elterliche Rolle während der Begleitung des Kindes.

Die Bezugsperson sollte sich die ersten 3 - 4 Tage mit dem Kind für ein bis zwei Stunden in der Einrichtung aufhalten. Dabei verhält sie sich passiv, aber aufmerksam gegenüber den Signalen des Kindes. Sie ist für das Kind der „sichere Hafen“, d.h. sie folgt dem Kind nicht, ist aber immer gut erreichbar und aufmerksam (Zeitung lesen und das Spielen mit anderen Kindern ist hier sehr kontraproduktiv). Die Fachkraft versucht vorsichtig, über Spielangebote Kontakt zum Kind aufzubauen. Es finden keine Trennungsversuche statt. Die Pflegeroutinen vollzieht die Mutter oder Vater.

Organisation der Kita

Der Personalschlüssel sollte der besonderen Situation der Eingewöhnung angepasst sein, damit die Fachkraft entsprechend Zeit für das Kind hat und die Interaktion zwischen dem Elternteil und Kind beobachten kann.

Detaillierter Tagesablauf der Grossgruppe

07.00 Uhr

Die Kita öffnet die Türen. 1 Fachkraft nimmt im Frühdienst die Kinder entgegen. Die Kinder können wählen, in welchem Spielbereich sie spielen möchten.

07.30-08.30 Uhr

Das gemeinsame Frühstück findet statt und die Kinder werden von min. 2 Fachkräften betreut. Die Kinder dürfen am Frühstück teilnehmen sowie auch ihrem Spiel fortfahren. Nach dem Frühstück findet die Körperpflege und Wickelrunde statt und die Kinder werden begleitet und liebevoll unterstützt.

08.00 Uhr

Eine Fachkraft begleitet die 1-4 Kindergartenkinder in den Kindergarten. Aus Sicherheitsgründen werden alle Kiga Kinder welche eine Hauptstraße überqueren müssen bis zum Kindergarten begleitet. Der Kindergarten neben der Kita, müssen die Eltern eine Einverständniserklärung unterschrieben, falls das Kind alleine in den Kindergarten gehen darf bzw. kommen darf.

Eine weitere Fachkraft kommt zur Unterstützung dazu. Wir legen Wert auf Interaktionsmöglichkeit zwischen den Kindern und Babys. In der Gruppe unterstützen wir diesen Austausch und begleiten ihn.

09.00 Uhr -09.15 Uhr

Alle restlichen Fachkräfte sind bis 09.00 Uhr in der Kita. Die Kindergruppe ist aufgeteilt in den 3 Gruppenräume und dürfen sich dem Freispiel widmen. In jedem Raum befindet sich mindestens eine Fachkraft. Die ausgelernten Fachkräfte haben einen kurzen Austausch von den Kindern bzw. besprechen kurz das Tagesprogramm. Sie befinden sich im Gruppenraum, damit sie den Überblick zur Gruppe haben.

09.30 Uhr

Der Morgenkreis startet bzw. das Aufräumritual und wird in der Grossgruppe durchgeführt. Je nachdem wie die Gruppen Konstellation ist, wird der Morgenkreis in zwei Räumen durchgeführt, damit wir auf alle Kinder eingehen können. Die sensibleren Kinder nehmen wir wahr. Die Babys sind im Morgenkreis ebenfalls dabei. Im Morgenkreis wird kommuniziert, gesungen und den Kindern Znüni angeboten und zusätzlich mit den Kindern besprochen, wie die Aufteilung der Kindergruppe während des Morgens wird und was die Kinder machen dürfen. Die Angebote werden bedürfnisorientiert gestaltet und die Kinder dürfen bei der Aufteilung mitsprechen, wenn sie möchten.

10.00 Uhr

Die Grossgruppe wird in 2-3 Kleingruppen aufgeteilt. Die einen gehen spazieren, kochen, backen oder in den Garten etc. Uns ist es wichtig, dass alle Kinder und Babys einmal am Tag die Möglichkeit haben, nach draußen gehen zu können.

11.10 Uhr / 11.30 Uhr

Die Kinder kehren zurück und sammeln sich nach Hände waschen wieder in der Grossgruppe. Anschließend findet eine Wickel- und WC Runde statt. Die anderen Kinder werden in 2 Räumen aufgeteilt wo sie spielen dürfen. Für die größeren Kinder startet zwischen 11.15 Uhr und 11.20 Uhr eine Befindlichkeitsrunde (wie fühle ich mich über visuelle Holzkarten) oder sie machen mit einer oder mehreren Fachkräften Gruppenspiele im Kreis. Die Babys und Kleinkinder befinden sich im vorderen Raum und schauen mit einer Fachkraft Kinderbilderbücher an. Eine Fachkraft schöpft das erste Mal für alle Kinder das Mittagessen. Beim zweiten Mal, dürfen die Kinder ihr Essen selber am Kinderbuffet schöpfen.

11.30 Uhr

Eine Fachkraft holt unsere Kindergarten Kinder vom Kindergarten ab. Wir haben pro Tag 2-4 Kindergartenkinder.

Ca.11.30 Uhr

Den Kindern wird ein Mittagessen angeboten. Die Grossgruppe wird teilweise aufgeteilt. Eine Gruppe isst am großen Esstisch im vorderen Bereich sowie die Babys und die zweite Gruppe, dürfen am kleinen Tisch selbständig Mittagessen im hinteren Bereich. Sobald alle am Tisch sind inkl. Fachkräften, singen wir gemeinsam ein Mittagessenlied.

12.00 Uhr

Die Kindergartenkinder kommen in die Kita. Das Mittagessen wird zusammen mit einer Fachperson eingenommen im hinteren Bereich.

12.00 / 12.15 Uhr

Die Kinder und Babys werden beim Zähneputzen begleitet und bereiten sich für die Mittagsruhe vor. Da jedes Kind sein eigenes Tempo hat, lassen wir den Kindern genug Zeit um das Mittagessen zu genießen. Der andere Kinderteil, welche bereits fertig ist mit dem Mittagessen, dürfen bereits mit einer Fachkraft die Zähne putzen gehen.

12.30-14.00 Uhr

Während der Ruhezeit machen die Kinder welche keinen Mittagschlaf mehr machen, 30 Minuten Siesta. Die Kinder dürfen in dieser Zeit ruhig Bücher anschauen, CD Geschichten hören oder einfach etwas Ruhiges spielen. Die Kinder werden je nach Kinderanzahl von 1- 2 Fachkräften begleitet. Die Babys und Kleinkinder welche noch einen Mittagsschlaf machen müssen, werden von einer weiteren Fachkraft betreut. Die anderen Betreuerinnen widmen sich den Mittagsämtli.

12.30 Uhr

Die Kindergartenkinder kommen nach dem Mittagessen der Körperpflege und Ämtliaufgabe auch in die Siesta oder dürfen alleine in einem anderen Zimmer ruhige spezifische Kindergartenangebote am Basteltisch machen.

12.30 Uhr

Wickelrunde und WC Runde findet für die Kinder und Babys statt.

13.15 Uhr

Die Kindergartenkinder werden von einer Fachkraft in den Kindergarten begleitet und um 15.05 Uhr wieder abgeholt.

13.50 Uhr

Apfelznüni im Kreis findet statt und mit den Kindern wird zusätzlich besprochen, wie die Aufteilung der Kindergruppe während des Nachmittags wird und was die Kinder machen dürfen. Die Angebote werden bedürfnisorientiert gestaltetet und die Kinder dürfen bei der Aufteilung mitsprechen, wenn sie möchten.

Ab 14.00 Uhr

Die Grossgruppe werden in 2-3 Kleingruppen aufgeteilt und dürfen am Nachmittagsprogramm teilhaben.

14.15-15.30 Uhr

Wenn die Kindergartenkinder keinen Kindergarten am Nachmittag haben, dürfen sie allein mit einer Fachkraft etwas Spezielles machen je nach Programm oder sie dürfen ihre Ideen einbringen. Des Weiteren haben die Kindergartenkinder die Möglichkeit an ihrem Aktivitäten Parcours zu arbeiten.

15.30 Uhr

Die Grossgruppe bleibt weiterhin getrennt. Den Kindern wird ein Zvieri angeboten. Die Babys und Kleinkinder essen das Zvieri im vorderen Bereich beim großen Esstisch. Die etwas größeren Kinder essen zusammen mit den Kindergartenkindern das Zvieri im hinteren Bereich. Nach Möglichkeiten wird ein Teil der Kinder in die Zubereitung des Zvieri miteinbezogen.

16.00 Uhr

Am Ende des Zvieri bespricht die Betreuungsperson welche der Spätdienst abdeckt, mit den Kindern die zur Verfügung stehenden Spielangebote und teilt die Kinder in Kleingruppen auf (auf die 2 oder 3 Räume). Die Kinder dürfen frei wählen. Bei ähnlichen Interessen der Kinder nutzen die Betreuungspersonen dies als Erfahrungsfeld, um die Kinder in ihren Sozialkompetenzen zu stärken und zu begleiten. (Kompromissfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Verhandlungsgeschick etc.) Danach werden die Kinder und Babys gewickelt oder auf die Toilette begleitet.

16.30 Uhr

Die Abholzeit der Kinder und Babys beginnt.

16.45 -17.30 Uhr

Die Grossgruppe wird in eine oder zwei Gruppen eingeteilt. Die Babys und Kleinkinder dürfen mit min. 1-2 Fachkräften Kreisspiele machen und die etwas größeren Kinder und Kindergartenkinder dürfen mit einer bis zwei Fachkräften Gesellschaftsspiele spielen. Die andere Fachkraft übereicht den Eltern die Kinder und kommuniziert über den Tagesablauf.

Ca. 17.30 -18.00 Uhr

Die Kleingruppen werden nun zusammengelegt.

18.00 Uhr

Die Kita wird geschlossen.

Pädagogische Ziele und Betreuungsgrundsätze der Säuglinge

Für die Betreuung von Säuglinge gelten selbstverständlich alle oben genannten Grundsätze genauso. Sie werden im Tagesablauf mit den anderen Kindern miteinbezogen und sind sehr gut auf der Kindergruppe integriert. Diese werden deshalb nicht noch einmal aufgeführt, sondern ergänzt. Dennoch gilt es bei der Betreuung der Säuglinge einige Besonderheiten zu beachten. Säuglinge erfahren bei uns besondere Aufmerksamkeit. Die grösseren Kinder helfen gerne bei der Säuglingsbetreuung mit und zeigen einen liebevollen, herzlichen Umgang. Die Altersdurchmischung hat viele positive Eigenschaften für die Säuglinge sowie für die Kleinkinder bzw. Kindergartenkinder.

Beziehung und Bindung

Säuglinge reagieren manchmal emotional sehr heftig mit Angst und Trauer, wenn sie von ihrer Mutter für kurze Zeit oder auch länger verlassen werden. Andere Säuglinge zeigen kaum emotionale Regungen. Jeder Säugling ist anders. Der Säugling hat bei uns von Anfang an eine Hauptbezugsperson in der Krippe, die ab Beginn der Eingewöhnung für die Befriedigung seiner Bedürfnisse zuständig ist. Säuglinge müssen sich in der Krippe sicher binden können um sich wohl zu fühlen. Die Bindung zu den Betreuerinnen ist ein wichtiger Aspekt unserer Arbeit mit unseren Kleinsten. Die Säuglinge haben ihre festen Bezugspersonen, die sie im Alltag liebevoll betreuen und behutsam begleiten. Wir nehmen uns für jeden einzelnen Säugling viel Zeit zum Wickeln, Schlafen legen, Fläschchen und Essen geben. Alle Pflegehandlungen und Aktivitäten werden von der Betreuerin sprachlich begleitet. Wir achten darauf, dass immer eine wichtige Bezugsperson anwesend ist, die der Säugling sehr gut kennt. Dies gibt emotionale Stabilität für den Säugling.

In der Eingewöhnungszeit lernt die Betreuerin durch die Begleitung und Beobachtung der Säugling gut kennen und wird dann in der Lage sein, seine Zeichen zu verstehen. Es werden auf Zeichen wie Mimik, Bewegungen, jammern und weinen reagiert, damit die Bedürfnisse des Säuglings schnellstmöglich gelesen und gestillt werden können.

Die Erzieherinnen gestalten den Alltag so, dass sie feinfühlig auf die Kleinsten reagieren können. Dies bewährt sich im Freispiel, wenn man bei ihnen sitzt, beobachtet und auf deren Zeichen reagiert.

Die Säuglinge dürfen bei den Gruppensequenzen dabei sein oder sie dürfen separate Sequenzen wie zum Beispiel bei Fingerspiele, Babymassage etc. dabei sein. Es ist uns wichtig, die Wachphasen der Säuglinge mit einem Teil der älteren Kinder zu gestalten. Die älteren Kinder und die Säuglinge verbringen viel Zeit miteinander. Schon kleine Kinder zeigen sehr viel Einfühlungsvermögen und Begeisterung für Säuglinge. So haben die Säuglinge sehr viel Aufmerksamkeit und sind ein wichtiger Teil unserer Kita.

Räumlichkeiten und Spielen

Durch einen speziellen abgetrennten Babybereich stellen wir den Babys den nötigen sicheren Freiraum für ihre Bewegungsentwicklung zur Verfügung. In dieser Umgebung können sie sich frei bewegen und ihre Welt erforschen.

Wir bieten ein anregendes und sicheres Umfeld, mit spannenden und abwechslungsreichen Entdeckungsmöglichkeiten. Die Umgebung können die Säuglinge mit allen Sinnen erforschen und entdecken. Um alle Sinne ansprechen zu können haben sie verschiedene Materialien wie Rasseln zum Greifen und klappern, weiche Fingerfiguren zum Fühlen, Bälle in verschiedene Farben und Formen zum Anstupsen, rollen, Greifen, vielleicht auch schon werfen. Mit unseren Bewegungselementen und Podesten können die Kleinstkinder darüber krabbeln und robben. Kinder unter einem Jahr brauchen auch schon eine Bauecke. Diese werden mit Holzbausteinen für stapelversuche, so wie für das Bauen und umkippen von Türmen verwendet. Der Spiegel dient dem Säugling sich im Spiegelbild wahrzunehmen und zu erkennen, sich zu betrachten. Hauptsächlich bevorzugen wir Holzspielsachen. Der Raum wird so gestaltet, dass die Spielangebote auf Augenhöhe der Säuglinge sind. Die Säuglinge haben immer die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, wenn sie von den verschiedenen Reizen ermüden.

Der Säugling soll möglichst viele Dinge selbst entdecken. Ein Kind, das durch selbständige Experimente etwas erreicht, erwirbt ein ganz andersartiges Wissen als eines, dem die Lösung fertig geboten wird. Die Entfaltung der Hirntätigkeit ist im Kleinstkind Bereich zentral, die uns anvertrauten Säuglinge werden deshalb im Spiel und mit Sinneserfahrungen gefördert. Gruppenangebote werden auch mit den Säuglingen durchgeführt - auch die Kleinsten haben Anspruch auf eine qualitativ hochstehende Betreuung. Die Angebote werden dem Entwicklungsstand, sowie den Interessen der Säuglinge angepasst. Da das sensomotorische Spiel im Mittelpunkt steht, bieten wir ihnen Materialien an womit sie Sinneserfahrungen machen können. Das Baby machen lassen, es soll selber herausfinden, wie etwas funktioniert. Beim Hochkrabbeln, Klettern (z. B. Emmi Pikler – Treppe) das Baby machen lassen. Dabei der Säugling nur wenig unterstützen, es auch mal fallen lassen, Fallbereich vorbereiten (z. B. Matten hinlegen). Umgebung vorbereiten, nicht zu viele Spielsachen, Farben etc. im Raum mischen, damit keine unnötige Unruhe und Verunsicherung entsteht. Gefährliche, spitzige Sachen wegräumen. Der Säugling verbal und nonverbal bestärken. Es ist darauf zu achten, den Hintergrundlärm möglichst klein zu halten und Radio/CD nur gezielt einsetzen

Tagesablauf

Rituale wie Morgenkreis (gemeinsames Singen, Fingerverse, Spiele), Znüni, Mittagessen und Zvieri sowie das Schlafen oder Ausruhen kreisen den Tagesablauf ein. Speziell wichtig sind für die Säuglinge die täglichen Spaziergänge, immer wieder kehrende Abläufe und individuell mit den Eltern abgemachte Abschiedsrituale, welche jeden Tag gleich gehandhabt werden. Sie können sich so in Ort und Zeit orientieren. Der Tagesablauf richtet sich nach den Bedürfnissen der Säuglinge. Der Schwerpunkt liegt im Freispiel. Das Spiel nimmt in der Entwicklung des Säuglings eine zentrale und wichtige Rolle ein. Die Säuglinge üben auf spielerische Weise ihre sozialen, emotionalen, kognitiven, kreativen, sprachlichen und motorischen Fähigkeiten. Im Freispiel wählen die Säuglinge selber ihre Spielpartner und das Spielmaterial aus und bestimmen die Dauer des Spiels. Draussen sein bedeutet für die Säuglinge neue Erfahrungen zu machen, sei es mit krabbeln auf verschiedenen Böden, mit Steinen, der Erde etc. in Berührung zu kommen, Sachen und Menschen zu entdecken und die grösseren Kinder beim Spielen zu beobachten, Kontakt zu haben und nachzuahmen. Wir bieten den Säuglingen auch geführte Tätigkeiten an wie Basteln, Malen, Geschichten und Märchen erzählen, Musizieren, Singen, Rhythmik, Konstruieren, Kneten, Kochen, Backen und vieles mehr. Bei diesen Tätigkeiten sind die Säuglinge mit dabei, ab ca. 11 Monaten werden sie auch gezielt miteinbezogen oder machen mit, z.B. mit einem Malstift, Pinsel, Rhythmusinstrument, o.ä. Gemeinsame Ausflüge in den Wald, Museum, Schifffahrt, Zoo, Bauernhof, See etc. bereichern den Kitaalltag. Die besonderen Bedürfnisse der Säuglinge werden bei der Planung der Aktivitäten berücksichtigt, wobei darauf geachtet wird, dass sie nicht zu vielen Reizen ausgesetzt sind und nicht überfordert werden.

Natur

Die Kinderkrippe legt großen Wert auf regelmäßigen Aufenthalt im Freien. Auf dem Außen Gelände der Institution und in der näheren Umgebung sind vielfältige Erfahrungen mit der Natur möglich. Im Freien werden die Sinne der Säuglinge auf eine andere Art und Weise angeregt und gefördert.

Übervorsicht hemmt die Entwicklung der Säuglinge und deshalb lassen wir sie frei in unserem Krippengarten entfalten und beobachten die Säuglinge in ihrem Tun. Spaziergänge werden abwechslungsreich und spannend gestaltet. Dabei wird dem Säugling Zeit gelassen, die Umgebung zu entdecken. Die Säuglinge sind wettergerecht gekleidet und vor äusseren Einflüssen geschützt (z.B. Sonneneinstrahlung, kalter Boden). Die Babys die bereits laufen können, werden möglichst oft aus dem Kinderwagen genommen um die Umwelt entdecken zu lassen.

Schlafen und Ruhen

Eine wichtige Voraussetzung für die gesunde Entwicklung des Kindes ist ausreichender Schlaf. Jedes Kind hat seinen eigenen Schlaf- und Tagesrhythmus. Im Wechsel zur Aktivphase folgt eine Ruhephase. Die Erzieherin richtet den Schlafraum einladend und gemütlich ein. Die Erzieherin geht auf die individuellen Schlafgewohnheiten des Babys ein. Jedes Kind darf seinen eigenen Rhythmus führen. Die Baby Ecke auf den Gruppen gibt den Säuglingen den Raum für Rückzug, wenn sie dies brauchen. Babys müssen schlafen so viel wie sie brauchen sonst entsteht ein Dauerstress beim Kind. Das Kind sucht Aufmerksamkeit mit dem Gesicht, Mimik und mit der hohen Stimme. Sobald es anfängt zu quengeln muss die Erzieherin umgehend reagieren und man muss darauf achten das es keine Reizüberflutung oder über Stimulation gibt auch nicht von anderen Kinder. Jedes Kind hat individuelles Ruhe- und Schlafbedürfnis. Wenn es den Schlaf braucht gewähren wir ihm dies auch. Wir legen grossen Wert darauf, dass sich Säugling jederzeit auf eine Decke oder freie Fläche ganzkörperlich frei bewegen kann. Wir beachten die individuellen Schlafphasen jedes Säuglings und gehen auf sein Schlafbedürfnis zeitnahe, liebevoll und einfühlsam ein. Wir sprechen immer mit dem Säugling, damit es die sogenannte Vorsprachliche Kommunikation mit der Zeit entwickeln kann. Wir beschreiben ihm immer was wir tun, so bekommt es die Sicherheit, Halt und Orientierung was als nächstes auf ihn zukommt.

Sprache

Das wichtigste Ausdrucks- und Kommunikationsmittel für den Menschen ist in unseren Breitengraden die Sprache. Mit ihr teilt er Informationen, Gedanken, Gefühle, Wünsche und Einstellungen anderen mit. Durch die Sprache wird der Säugling mit den Sichtweisen der Menschen seiner Umgebung und mit den Normen und Werten der Kultur, der es angehört, vertraut. Sein Selbst- und Weltbild wird dadurch entscheidend geformt. Die Sprache spielt sich in einer verbalen und nonverbalen Form ab.

Säuglinge brauchen keinen komplizierten Wortschatz, um ihre alltäglichen Bedürfnisse auszudrücken. Kinder folgen ihrem inneren Impuls. Insofern ist es wichtig, ihre Körpersprache zu entschlüsseln und zu verstehen. Handlungen mit dem Säugling wie zum Beispiel beim Wickeln, werden sprachlich begleitet. Wir benennen den Ablauf, und erwähnen die Gegenstände und Handlungen. So schenken die Betreuungspersonen dem Säugling Zuwendung und Aufmerksamkeit über die Sprache. Auch bei Säuglingen wird auf eine korrekte Sprache geachtet. Wir verwenden keine Verkleinerungsform wie zum Beispiel Finkli, sondern Finken oder Händli sondern Hand.

Essen und Trinken

Für die Säuglinge ist es wichtig, dass sie ihren gewohnten Essrhythmus beibehalten können, somit ihre Mahlzeit bekommen, wenn sie hungrig sind durch eine zugewandte Bezugsperson mit genügend Zeit in ruhiger Umgebung. Durch genügend Personal können wir uns den Säugling während ausserplanmässiger Essenszeiten ganz zuwenden und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Der Essensplan wird beim Eintritt und danach immer wieder mit den Eltern besprochen. Bei Säuglingen ist es auch wichtig, dass ihnen die Gelegenheit gegeben wird, selbständig mit eigenen Händen zu essen und somit ihre ersten Erfahrungen mit dem Essen zu machen und die Sinne anzuregen. Der Übergang vom Brei zur festen Nahrung geschieht individuell und in Absprache mit den Eltern. Das Kind wird sanft an den Essrhythmus der Krippe gewöhnt. Bei den Säuglingen übernehmen die Erzieherinnen den Rhythmus von zu Hause. Die Kinderkrippen bieten frisch zubereitete Gemüse- und Früchtebrei an. Schoppenpulver und Spezialnahrung wird von den Eltern mitgebracht. Die Krippe achtet auf einen ausgewogenen und gesunden, abwechslungsreichen Ernährungsplan für Säuglinge. Auch alle individuellen Bedürfnisse bei der Ernährung der Säuglinge werden nach Absprache berücksichtigt (Allergien, Krankheiten). Ungesüsste Getränke wie Wasser oder Tee stehen den Säuglinge jederzeit zur freien Verfügung. Verschiedene Religionen und deren Grundsätze werden respektiert.

Körperhygiene

Beim Säugling wird die Körperpflege von einer vertrauten Erzieherin übernommen. Eine regelmässige Körperhygiene wird durch die Erzieherin sichergestellt. Die vollen Windeln des Babys können die Erzieherinnen gut wahrnehmen durch Beobachtungen, riechen oder Wahrnehmungen von Unwohlsein des Säuglings. Reaktionen der Kinder werden wahr- und ernstgenommen (z.B. wenn ein Kind nicht von einer bestimmten Betreuungsperson gewickelt werden möchte wird dies respektiert). Den Grossteil seiner sozialen Erfahrungen macht ein Säugling, während dem es gefüttert, gebadet, gewickelt oder an- und ausgezogen wird. Diese Tätigkeiten erfordern viel Zeit und Zuwendung durch die Betreuerin. In diesen pflegerischen Handlungen wird die Beziehung zwischen Säugling und Betreuerin aufgebaut und vertieft. Sie geben dem Kind Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen. Bei der Pflege und Nahrungsaufnahme der Babys und Kleinkinder begegnen die Betreuerinnen den Kindern besonders ruhig, liebe- und respektvoll. Die Bezugsperson des Kindes kann sich bei der Pflege genügend Zeit nehmen und sich dem Kind ganz zuwenden. Jede Handlung wird dem Kind verbal angekündigt. Die sprachliche Begleitung all unserer Handlungen ist wichtig für den Säugling, somit kann es sich darauf einstellen und ist vorbereitet. Wir wahren und respektieren die Intimsphäre der Säuglinge beim Wickeln. Die Reaktion der Säuglinge nehmen wir wahr und ernst, wenn es nicht gewickelt werden möchte von einer Erzieherin respektieren wir dies und die Bezugsperson übernimmt anschliessend. Jedes Baby hat seine eigene Wickelunterlage, so fühlt er sich wohl und spürt die Wärme auf der Wickelmatte. Besondere oder spezielle Vorkommnisse werden schriftlich festgehalten und den Eltern am Abend neben dem Schlaf- und Essverhalten mitgeteilt. Wenn Säuglinge in der Pflege viel Zuwendung und Aufmerksamkeit erhalten haben, dann können sie sich ruhig und zufrieden dem Erforschen und Entdecken widmen.

Eingewöhnen

Die Eingewöhnung und Betreuung von Säuglinge in den ersten Lebensmonaten ist besonders anspruchsvoll und zeitintensiv. Die Erzieherin ist verantwortlich für das Gelingen des Beziehungsaufbaus in der Eingewöhnungszeit als auch für den vertrauensvollen Austausch im Verlauf der weiteren Zusammenarbeit. Je kleiner das Kind, desto bedeutender und umfassender ist der regelmässige alltägliche Austausch mit den Eltern über die Bedürfnisse und Entwicklungsschritte ihres Säuglings. Die Eingewöhnungszeit ist für das Baby, die Eltern und der Betreuerin sehr wichtig. Das erste Treffen dient dem gegenseitigen kennen lernen. Nachher haben die Eltern die Möglichkeit, den Säugling während mind. über einen Monat, bis es sich an die Betreuerinnen und die anderen Kinder ein wenig gewöhnt hat, zu begleiten. Bei Säuglinge ist der Geruchssinn sehr gut ausgeprägt und stellt einen intensiven Zugang zur Welt dar. Daher sollte die Fachkraft im Idealfall kein Parfüm oder nur einen sehr dezenten Duft tragen, der gleichbleibend ist, so dass der Säugling ihn mit der Person verbinden kann. Ein Gegenstand, der nach Mutter oder Vater riecht (Schnuffeltuch, getragenes T-Shirt) kann die Eingewöhnung für den Säugling erleichtern. Insbesondere bei den ersten Schlafversuchen ist es für das Baby meist sehr hilfreich, sich darin einzukuscheln.

Krankheiten

Vor allem bei Säuglinge ist das Immunsystem noch nicht vollständig ausgeprägt. Es kann sein das der Säugling in der Anfangszeit häufiger krank sein kann bzw. öfters erkältet ist. In der Kita Koalabär werden nur gesunde Säuglinge betreut. Für das kranke Baby ist es sehr anstrengend in unsere Betreuung sein zu müssen. Das fördert den Heilungsprozess nicht. Der Säugling braucht Ruhe und eine schonende Umgebung, um die Krankheit durch zu machen. Schon für ein gesundes Baby ist ein Krippen-Tag anstrengend. Die Personalsituation sieht nicht vor, dass wir ein Säugling einzeln pflegen und betreuen können, was sicher das Beste für ein krankes Baby ist. Wenn der Säugling eine ansteckende Krankheit, Fieber, Erbrechen oder starken Durchfall hat sollte das Baby zu Hause bleiben und sich erholen können. Zusätzlich entsteht das Risiko, dass anderen Kinder und die Erzieherinnen angesteckt werden.

Daher gilt:

  • Säuglinge die krank sind müssen zu Hause betreut werden.
  • Wenn der Säugling in der Krippe erkrankt, werden die Eltern benachrichtigt und müssen das Baby abholen.
  • Der Säugling muss einen fieberfreien Tag zu Hause bleiben. (ohne Zäpfchen)
  • Der Säugling sollte noch einen Tag gesund (Z.B. Fieberfrei) zuhause bleiben, bevor es die Krippe wieder besuchen kann.
  • Der Säugling muss einen Tag ohne Durchfall und Erbrechen zu Hause bleiben, es muss wieder normal essen können. Mehrmaliger Durchfall ist häufig ansteckend!
  • Bei ansteckenden Kinderkrankheiten bitte das Baby solange zu Hause behalten bis es nicht mehr ansteckend ist.

Zusammenarbeit zwischen Eltern und Krippe

Um den Bedürfnissen des einzelnen Babys gerecht zu werden, wird großen Wert auf einen täglichen Informationsaustausch zwischen Eltern und Fachpersonen gelegt. Schwerpunkt des täglichen Informationsaustausches ist der aktuelle Schlaf- und Essrhythmus sowie die allgemeine Befindlichkeit des Säuglings. Diese Informationen sind für das Wohlbefinden des Säuglings von großer Bedeutung. Ebenso wichtig sind beim Abholen des Babys durch die Eltern, die Rückmeldungen der Fachpersonen über den Verlauf des Tages. Alle wichtigen Informationen halten die Erzieherinnen in einem persönlichen Babybüechli fest.
Neben den bereits genannten Tür- und Angelgesprächen bieten wir auf Wunsch ausführliche Gespräche an, wie zum Beispiel das Standortgespräch oder das Eingewöhnungsgespräch. In diesem Gespräch wird auf den aktuellen Entwicklungsstand des Babys eingegangen.

Krisensituation

Wenn der Säugling viel schreit oder unruhig ist, wird es von einer vertrauten Erzieherin ernst genommen. Die Betreuerinnen probieren den Säugling zu beruhigen und schenken ihm die Zuwendung sowie die Geborgenheit. In den ersten Lebensjahren des Kindes kommen oft Begleiterscheinungen von Entwicklungsvorgängen und Erlebnissen vor. Bei einer gesunden Umwelt können bei bestimmten Entwicklungsphasen besondere Ansprüche auftreten, welche wieder verschwinden, wenn die Anpassung an die neue Entwicklungsstufe vollzogen ist.

Der Säugling benötigt eine verständnisvolle Unterstützung, damit es sich sicher fühlt und sein Selbstvertrauen gestärkt wird. Es gibt durchaus auch Krisensituationen, die eine sofortige Zusammenarbeit mit Fachpersonen erfordern. Oft hilft eine Fallbesprechung im Team zum besseren Verstehen des Säuglings und um die notwendigen individuellen Hilfestellungen für das Baby zu erörtern. Dies kann sein, wenn das Kindeswohl durch die körperliche und oder psychische Sicherheit des Säuglings nicht mehr voll gewährleistet ist. Die vielfältigen Anzeichen von Krisen können beifolgenden Situationen beobachtet werden:

  • Starke Stimmungsschwankungen, große Ängste
  • Ess- und Schlafstörungen
  • Verdauungsprobleme
  • Unerwartete Aggressionen
  • Störungen bei verschiedenen Entwicklungsbereichen (Sprache, Motorik, Sozialverhalten, größere Veränderungen von Umständen usw.)

Säuglinge sind individuell und sehr verschieden. Es gibt empfindliche und sehr bedürftige Babys, welche besondere Zuwendung und Sicherheit brauchen. Nach außen gerichtete Säuglinge sind aktiver und stehen Belastungen anders durch. Sie benötigen aber auch individuelle Zuwendungen und angepasste Unterstützung in Krisensituationen. Die Erzieherinnen haben die Aufgabe:

  • Die Signale der Säuglinge wahrzunehmen und die Lebenssituationen und Erfahrungen des Babys miteinzubeziehen.
  • Anzeichen von Schwierigkeiten im Zusammenhang zu verstehen.
  • Auf den Säugling einzugehen und seine Gefühle in Worten wiederzugeben und dem Baby Verständnis entgegenzubringen.
  • In Gruppen- und Teamsitzungen zu reflektieren und einen angemessenen Erziehungsplan zu entwickeln.
  • Eltern miteinzubeziehen.
  • Kita-Leitung und außenstehende Fachpersonen einzubeziehen.
  • Bei Verdacht auf Gefährdung des Kindeswohls nimmt die Kita-Leiterin mit der Kinderschutzgruppe Kontakt auf, welche unter Schweigepflicht steht.

Überarbeitung: 2023